Vom Nachgeben

Martin war in der vierten Klasse und ein großer, starker Junge. Er gab den Ton an und seine Freunde hörten auf ihn, nicht nur in der Schule, sondern auch nachmittags. Wenn er etwas wollte, wurde es gemacht. Wenn er Fußball spielen wollte, spielten alle Fußball. Wenn er schwimmen wollte, gingen alle ins Schwimmbad. Für Jens war das selbstverständlich und er dachte nicht weiter darüber nach. Er war eben stark. Dachte er. Daran lag das!

Dann zog Jan in seine Nachbarschaft. Er war auch in der vierten Klasse, aber klein und zierlich. Alle Jungen lachten über ihn, weil er dünne Arme hatte und nicht schnell laufen konnte.

Eines Tages bekam die Klasse neue Tischtennisschläger. Die sollten in der nächsten Pause natürlich sofort ausprobiert werden. Fabian nahm sich einen Schläger und Martin griff nach dem anderen. Die gleiche Idee hatte aber auch Jan und beide zerrten den Schläger hin und her.

Die Freunde feuerten Martin an: „Martin! Martin! Martin!" Der große, starke Martin drehte Jans Arm zurück und nahm ihn in den Schwitzkasten. Jan schrie vor Schmerz auf und starrte Martin mit ängstlichen Augen an. Der ließ ihn plötzlich los und sagte ruhig: „Spiel du zuerst. Aber dann bin ich dran!"