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Am 11. Mai
flogen wir nach Catania auf Sizilien, um dort eine Schule zu besuchen
und am Unterricht teilzunehmen. Catania liegt an der Ostküste der Insel
am Fuße des etwa 30 km entfernten Ätna, des größten und aktivsten
Vulkans in Europa. Durch frühere Besuche wussten wir, dass er manchmal
ein bisschen raucht und man dann aus Sicherheitsgründen nicht ganz hoch
zur Beobachtungsstation fahren kann. In der Nacht sah ich aus dem
Hotelzimmerfenster in weiter Ferne am dunklen Himmel sprühende Funken
und dachte an ein Feuerwerk, wie man es bei uns am Ende eines
Stadtfestes zündet. Am Morgen des nächsten Tages standen wir vor dem
Hotel, um auf die italienische Kollegin zu warten, die uns mit ihrem
Auto abholen sollte. Die Kellner waren damit beschäftigt, Tische und
Stühle der Terrasse von einer dicken, grauen Staubschicht zu befreien
und eine große Kehrmaschine fegte die Straße. Wir wunderten uns
ein bisschen über den feinen grauen Staubfilm, der über der Stadt zu
liegen schien, dachten aber nicht weiter darüber nach, bis die Kollegen
wie nebenbei erwähnten, der nahe Flughafen sei aus Sicherheitsgründen
geschlossen und die Schülergruppe, die eigentlich aufs Festland zu
einem Lesewettbewerb hätten fliegen wollen, kämen nun heute nicht mehr
weg. Der Ätna habe mal wieder gespuckt, aber das sei nicht weiter
schlimm, denn er habe sich zur unbewohnten Seite hin ergossen. Auf
unsere Frage, was denn nun mit dem Wettbewerb sei, meinten sie
gelassen: „Nun, dann fliegen sie eben morgen oder übermorgen oder zwei
Tage später". Siedendheiß fiel mir ein, dass auch wir auf die Flüge angewiesen waren, um rechtzeitig nach Hause zu kommen.
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